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65. IPU-Kongress vom 06.-09.11.2025

„Die Psychologie der nachhaltigen Ernährung“

in der Jugendburg Ludwigstein
in Witzenhausen
| Nähe Kassel

Mohnwiese

Hierbei handelt es sich um ein vorläufiges Programm. Der Inhalt einzelner Workshops kann sich weiterhin ändern. 

Neugierig, was in den Workshops passiert? Hier gibt’s die Details!

In jedem der vier Phasen finden drei Workshops parallel statt. Insgesamt gibt es zwölf Workshops und zwei Vorträge im Programm. Die Workshop-Details sind folgend pro Phase sortiert:

Prof. Dr. Katharina Beyerl. 

Prof. Dr. Katharina Beyerl ist Diplom-Psychologin und promovierte Geographin mit besonderem Fokus auf Umweltpsychologie. Sie beschäftigt sich mit Wahrnehmungen der globalen sozial-ökologischen Krise und Motivationen zur Umsetzung möglicher Bewältigungsstrategien, um langfristig zu nachhaltigeren Lebensstilen beizutragen. Nach zehn Jahren Forschungstätigkeit am IASS (heute RIFS) leitet sie seit 2022 die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte SÖF-Nachwuchsgruppe „Soziale, ökonomische und ökologische Effekte von partizipativer, nachhaltiger Lebensmittelerzeugung“ [pane]. Ziel der Nachwuchsgruppe ist es, transdisziplinär in einem Reallaboransatz solidarische Landwirtschaftsbetriebe in strukturschwachen Regionen Deutschlands wissenschaftlich zu begleiten, um soziale, ökonomische und ökologische Effekte auf Individuen, Gemeinden und Natur zu untersuchen sowie Wege zur Verstärkung positiver Effekte zu identifizieren. Am Projekt beteiligte Forschungsinstitutionen sind die Technische Universität Berlin, das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) und das Museum für Naturkunde Berlin. Die Beschreibung stammt vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Potsdam (https://www.rifs-potsdam.de/de/menschen/katharina-beyerl)

Hinweis: Die Keynote findet bereits am Donnerstagabend zum Kongressauftakt statt.

[Workshop A]

Landwirtschaft begegnen – Spannungsfeld zwischen Konsum & Zwängen

Entlang des 20-minütigen Fußwegs von er Burg zum Hof des Höhberg-Kollektivs wollen wir gemeinsam mit euch den Fragen nachgehen, welche Verhaltensänderungen nötig sind, um eine ökologische, nachhaltige Lebensmittelproduktion zu fördern. Welche Haltung veranlasst dich als Konsument:in, Entscheidungen zu treffen, und an welchem Punkt müssen wir uns als Bäuer:innen fragen, wie viel Kontrolle wir über den Anbau eigentlich haben?

Trefft neugierige Kühe und bestaunt alte Habitate. Finde den Sinn im Labyrinth aus Reihen und Quadraten in der Landschaft und tauche mit uns hinab bis zu den Wurzeln der Lebensmittelproduktion. Zum Anfassen, Schmecken und Befragen.
Komm mit auf die eher unkonventionelle Hofführung!

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[Workshop B]

Nachhaltige Ernährungsumgebungen – Ein Rollenspiel

Der Workshop richtet sich an Personen, die sich mit den kulturellen Dimensionen und vielfältigen gesellschaftlichen Dimensionen (nachhaltiger) Ernährung beschäftigen wollen.

Das Projekt untersucht, wie nachhaltige Ernährungsumgebungen in ländlichen Räumen aussehen können und bezieht dabei nicht nur persönliche Essgewohnheiten, sondern auch relevante Infrastrukturen und Wissensbestände mit ein: Was brauchen Menschen vor Ort, um sich gut und nachhaltig ernähren zu können? Welche Barrieren, aber auch Ressourcen gibt es?

In einem Rollenspiel wollen wir im Workshop die unterschiedlichen Bedarfe und Bedürfnisse sichtbar machen und die Komplexität nachhaltiger Ernährung gemeinsam diskutieren.

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[Workshop C]

Rechte Ideologien in der Landwirtschaft

FARN-Workshop: Grünes Blatt auf braunem Boden – rechte Ideologien in der Landwirtschaft

In den letzten Jahren mehren sich Berichte von völkischen und esoterischen Siedlungsprojekten, die Einfluss auf ökologische Anbauverbände und die biologische Lebensmittelwirtschaft nehmen wollen. Hinter der Fassade der naturnahen Landwirtschaft steckt ein antidemokratisches Weltbild.

Der Workshop beleuchtet die Aktivitäten und Strukturen extrem rechter Akteur*innen im ländlichen Raum und analysiert nach rechts anschlussfähige Konzepte im Bereich der ökologischen Landwirtschaft. Darauf aufbauend werden gemeinsam Handlungsstrategien erarbeitet, um die eigenen demokratischen Werte zu stärken und sich präventiv gegen rechte Vereinnahmung zu stellen.

 

 

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[Workshop A]

Awareness – Workshop

In unserem Workshop beschäftigen wir uns mit der Gestaltung von Awareness im Rahmen des Kongresses. Nach einem kurzen inhaltlichen Einstieg nähern wir uns in praktischen Übungen Fragen wie: Was braucht es, um Menschen in herausfordernden Momenten zu unterstützen – und wie kann das gelingen? Dabei setzen wir uns mit Wahrnehmung, Haltung, verschiedenen Formen der Begleitung und der eigenen Rolle auseinander. Der Workshop dient als Vorbereitung für das Awareness-Team und lädt ausdrücklich auch Menschen ein, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten oder noch unsicher sind, ob sie sich Awareness-Arbeit vorstellen können. Vorwissen braucht ihr keins. 🙂

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[Workshop B]

Aktivistische Perspektive

 

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[Workshop C]

SoLawi-Mitgliedschaft im Spannungsfeld von Stadt und Land

Sozial? Ökologisch? Inklusiv?

In diesem Workshop lernen wir die Mitgliedschaft in der Solidarischen Landwirtschaft (SoLawi) als eine Form nachhaltigen Lebensmittelkonsums kennen.

Wir bauen auf psychologischen Forschungserkenntnissen auf und nehmen gemeinsam unter die Lupe, was Menschen bewegt, sich in einer SoLawi zu engagieren.

Zudem diskutieren wir Herausforderungen für die Inklusivität des SoLaWi-Konzepts vor dem Hintergrund von Stadt-Land-Unterschieden und sammeln Lösungsansätze für die Überwindung von Beteiligungshürden.

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[UBA Vortrag]

Umweltbundesamt (UBA) – Ernährung und planetare Grenzen

Dr. Hyewon Seo

 

Der Vortrag wird im Kern folgende Fragen behandeln: Was hat unsere Ernährung mit den planetaren Grenzen zu tun? Warum ist Ernährung so relevant? Was können wir als Konsument*innen tun? Wo stehen wir aktuell? Was erhoffen wir uns vom IPU-Kongress?

[Workshop A]

Iss was?! Was Tiere, Fleisch und Ich mit dem Klimawandel zu tun haben

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[Workshop B]

Von der Solawi zum solidarischen Versorgungssystem

Als Keimformensolidarischen Wirtschaftens sind in den letzten 15 Jahren über 600 Solawis in Deutschland entstanden.

In diesem Workshop erkunden wir gemeinsam, wie aus diesen Keimformen Schritt für Schritt regional verankerte, solidarische Strukturen der Lebensmittelversorgung wachsen können. Dafür knüpfen wir an die zwei Solawi-Workshops am Freitagnachmittag an, diskutieren die Prinzipien gemeinschaftsgetragenen Wirtschaftens („CSX“) und lernen von gelingenden Beispielen in anderen Ländern, wie Hansalim in Südkorea und Cecosesola in Venezuela. 

Wir werden sowohl Aspekte des Kultur- und Haltungswandels betrachten, der für eine solche Transformation zum solidarischen Wirtschaften notwendig ist, als auch strukturelle Ansätze für Kooperation, Vernetzung und gemeinschaftsgetragene Lebensmittelproduktion. Auf Grundlage verschiedener inhaltliche Impulse ist der Workshop interaktiv gestaltet, um gemeinsam kreativ zu werden und mögliche Wege zum weiteren Aufbau solidarischer Versorgungssysteme zu entwickeln – zum Beispiel ganz konkret für den Werra-Meißner-Kreis.

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[Workshop C]

Ernährung zwischen psychischem Druck & ökologischer Verantwortung

Ernährung ist längst mehr als reine Nahrungsaufnahme – sie ist Identität, Lifestyle und moralisches Statement.

Doch wie wirken Social-Media-Trends, Ernährungsdebatten und Nachhaltigkeitsdiskurse auf unsere Psyche – und auf unser Verhältnis zur Umwelt?

In diesem praxisorientierten Workshop erleben die Teilnehmenden, wie Ernährungsformen und Medienbilder psychischen und ökologischen Druck erzeugen können – und wie ein bewussterer, gesünderer Umgang damit aussehen könnte.

 

[Workshop A]

Wirkungsmöglichkeiten von Ernährungsräten auf kommunaler & Landesebene

Ernährungsräte verstehen sich als ein Netzwerk von Personen von der Erzeugnis bis zum Konsumenten. Sie engagieren sich für Ernährung und Landwirtschaft, um Probleme des Ernährungssystems anzugehen und eine Ernährungswende anzustoßen. Dabei interessieren sich Ernährungsräte für die gesamte Wertschöpfungskette und vereinen Akteur*innen aus dieser Kette miteinander. Dabei fordern sie ein nachhaltiges, klimaschonendes, saisonales und regionales Ernährungssystem. Häufig arbeiten Ernährungsräte ehrenamtlich, diese Arbeit kann ganz unterschiedlich aussehen. Sie führen lokale Informationsveranstaltungen und Aktionen durch, stehen im Kontakt zur Politik und Verwaltung und engagieren sich in geförderten Projekten. Trotz des zahlreichen Engagements der Ernährungsräte gelingt die Zusammenarbeit mit der Politik häufig nicht oder nur schwierig. Deswegen versuchen sie wissenschaftliche Argumente in einfacher Sprache zu nutzen, Allianzen mit nahestehenden Organisationen zu bilden und politische Entscheider*innen für sich zu gewinnen. Gerade weil es ein langsamer Prozess ist, die Politik zu ändern, ist es wichtig, dass Ernährungsräte sich weiterhin für eine Ernährungswende einsetzen und auf verschiedenen Ebenen aktiv sind.

Informationen entnommen aus „Warum braucht es Ernährungsräte? Ein Thesenpapier“, Peter Wogenstein.

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[Workshop B]

Supervision Ernährung-Psyche–Umwelt: Verstehen, Entlasten, Verbinden

In dieser Supervision stehen reale Fallbeispiele im Mittelpunkt, in denen Ernährung, psychische Dynamiken und ökologische Fragen miteinander verwoben sind.

Gemeinsam reflektieren wir, wie Ernährungsgewohnheiten, gesellschaftliche Erwartungen und Umweltaspekte auf das persönliche oder berufliche Handeln wirken.

Die Teilnehmenden sind eingeladen, eigene Fälle oder Beobachtungen einzubringen.

Ziel ist es, neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten zu gewinnen – für sich selbst und für die Arbeit mit anderen.

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[Workshop C]

Handlungsansätze mitnehmen

Warum sind Psychologie und Ernährung im Umweltschutz ein relevantes Thema?

Unsere Art der Ernährung hat maßgeblich Einfluss auf unsere Umwelt. Beispielsweise können rund ein Drittel der internationalen Treibhausgase direkt (z.B. Methan aus Reisfeldern) oder indirekt (z.B. Transport, Weiterverarbeitung und Kühlung von Lebensmitteln) auf das globale Ernährungssystem zurückgeführt werden. In Hinblick auf den sich verschärfenden menschengemachten Klimawandel ist es daher notwendig sich mit dem Ernährungssystem auseinanderzusetzen und auch unsere eigene Ernährung und deren Rolle im Umweltschutz zu hinterfragen und zu diskutieren. Eine pflanzenbasierte Ernährung kann unter anderem dazu beitragen, den individuellen CO2-Fußabduck zu verringern. Gleichzeitig gibt es zahlreiche andere Konzepte, zum Beispiel solidarische Landwirtschaften, die den Einfluss von Ernährung auf die Umwelt und auch die Rolle des Menschen in diesem System verändern können. Dabei beeinflussen nicht nur der Mensch und seine Ernährung die Umwelt, sondern die Art und Weise der Ernährung kann sich auch auf das Wohlbefinden des Menschen auswirken. Um einen erfolgreichen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Ernährung zu erreichen, ist es hilfreich, die psychologischen Mechanismen, die eine solche Veränderung fördernder oder behindern können, sowohl auf gesellschaftlicher und systemischer, als auch auf individueller Ebene zu verstehen.

Der Kongress ist ein Ort, auf dem durch verschiedene Vorträge und Workshops Einblicke in die bisherige Forschung und Anwendung gegeben werden und zu konstruktiver Diskussion eingeladen werden soll.

Der Kongressort

Der 65. IPU Kongress wird auf der Jugendburg Ludwigstein stattfinden. Die Burg liegt in Witzenhausen, ganz in der Nähe von Kassel und Göttingen. Umgeben von bewaldeten Hügeln und Feldern liegt die Burg nahe der Werra und lädt zu Spaziergängen oder zum Verweilen in der nordhessischen Natur ein. Inmitten der Eichen- und Buchenwälder des Werratals haben wir über mehrere Tage die Möglichkeit uns gemeinsam intensiv mit dem diesjährigen Kongressthema auseinanderzusetzen. Die Unterbringung wird in Mehrbettzimmern erfolgen und es wird eine vegane Vollverpflegung geben.

Link: https://www.burgludwigstein.de/uebernachten/informiere

An- und Abreise

Anreise zum 65. IPU-Kongress, verbildlicht

Du möchtest den Kongress vorab unterstützen?

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Melde dich bei uns! Schreib einfach per E-Mail an: kongress[ät]ipu-ev.de
Wir freuen uns auf deine Nachricht.

Was Dich auf einem IPU-Kongress erwartet

IPU-Kongresse sind ein ganz besonderes Erlebnis, das sich schwer in wenigen Worten zusammenfassen lässt. Bei IPU-Kongressen kannst Du viel zu umweltpsychologischen Themen lernen, dich mit anderen zu diesen Themen vernetzen und jede Menge Ideen zur Transformation mit nach Hause nehmen. Du kannst Kontakte mit interessanten Initiativen knüpfen, Praktikumsbetreuer*innen und zukünftige Arbeitgeber*innen kennen lernen. Gleichzeitig sagen viele, dass die Bezeichnung „Kongress“ gar nicht so gut passt, weil es viel mehr als ein Ort der Wissensvermittlung ist. Es ist ein Raum der Utopie! Hier wird experimentiert und ausprobiert – am zwar am eigenen Leib! Du kannst einen IPU-Kongress als eine Art Reallabor verstehen, in dem du Transformationsideen in einem geschützten Rahmen von wohlwollenden Menschen einbringen, diskutieren, weiterentwickeln und testen kannst. Daraus sind schon jede Menge Initiativen, Projekte, Unternehmen, Start-Ups, Forschungsinitiativen und derartiges entstanden. Das übliche Programm besteht aus Workshops, Keynotes und vielen Mitmachformaten. Die wohlige Atmosphäre wird außerdem durch entspannte Abendprogramme, ausgedehnte Mittagspausen, die legendäre IPU-Party und viele Gespräche zwischendurch geprägt! Also wenn du noch nie bei dabei warst – komm vorbei! Hier lernst Du die IPU direkt im Herzen ihrer Wirkkraft kennen!  

Gruppenbild vom 63. IPU-Kongress in Grünheide (2024)

So könnte es ausschauen! Unser Gruppenbild vom 63. IPU-Kongress.
…bist du auf dem nächsten Gruppenbild mit drauf? 🙂

Förderung des 65. IPU-Kongresses

Ein riesengroßer Dank für die finanzielle Förderung des Kongresses geht an: