Jubiläums – IPU-Kongress: Klimakommunikation und Fake News

Wann?

Der Kongress fand vom 11.-14.05.2023 im Waldhaus Oderbrück statt. 

Was

 Welche Klimakommunikation brauchen wir, um einen Wandel anzuregen?
Und wie können wir mit Psychologie etwas verändern?

Wie kann Wissen aus der Psychologie uns helfen, die heutige Klimakommunikation zu verbessern? Was müssen wir an Fake News aus psychologischer Sicht verstehen, damit wir sie erkennen? Wie kommunizierst du und welche Worte verändern die  Meinung von anderen? Wecken diese Fragen dein Interesse?

Wir laden Dich ein, vier Tage in den Harz zu kommen, um Antworten auf diese Fragen in interaktiven Workshops, spannenden Vorträgen und vielen Austauschformaten mit uns und verschiedenen Expert*innen zu suchen, zu diskutieren, zu erfahren, und vielleicht auch zu finden.  Dabei soll auch ein Rahmen geschaffen werden sich über das hochschulpolitische System und Möglichkeiten des Engagements und der Transformation auszutauschen. Es wird Raum für Vernetzung, Input und konkrete Erlebnisräume zu kommunikationsspezifischen Themen geben.

Dazu sind wir zu Gast an einem wunderschönen Ort in Mitten von Wäldern und Bergen im Harz, nicht weit vom Brocken und den Ilsefällen. Es wird vegane Vollverpflegung und bunte Abendgestaltungen geben. Durch die Mischung aus Wissenschaftskommunikation, Selbsterfahrung, Gemeinschaftsbildung und Spaß ist ein IPU-Kongress für uns viel mehr, als sich die meisten beim Wort Kongress vorstellen.

Unterkunft in Mehrbettzimmern, im Camper oder im Zelt und vegane Vollverpflegung am Kongressort inklusive.
Der Kongress wird solidarisch finanziert. Du zahlst bei deiner Anmeldung einen Teilnahmepfand von 50 Euro und kannst während des Kongresses auf einer moderierten Bietrunde (bewährtes gemeinschaftsbasiertes Wirtschaftskonzept, in welches wir einführen) deinen Kongressbeitrag abhängig von deinen Ressourcen und Bedürfnissen bestimmen.
Zur Orientierung: Durch Förderungen errechnet sich ein durchschnittlicher Beitrag von 100-130 Euro für Unterkunft, Verpflegung und Programm. Du kannst auch teilnehmen, wenn Du weniger zahlen kannst.
Mehr Infos zur solidarischen Finanzierung und zur Unterkunft findest Du im Anmeldeformular.

Da es sich um den 60. Jubiläumskongress der IPU handelt, 
möchten wir Dich einladen einen Tag länger zu bleiben, um mehr gemeinsame Zeit zu haben und den Nationalpark zu erkunden. Ihr selbst gestaltet den Tag, sei es auf einer Wanderung zum Brocken, beim Schwimmen im nahegelegenen Oderteich oder beim Connecten. 

Die Kosten für die zusätzliche Nacht sind nicht in dem oben genannten Betrag enthalten. Für die extra Nacht inklusive Verpflegung müsstest du 45€ mehr einkalkulieren.  

 

 

 

Wo?

Der Kongress findet im Harz statt, mit dem Waldhaus Oderbrück haben wir einen zentralen Ort gefunden, sodass alle zum Jubiläum anreisen können.

Tradition ist es auch bereits geworden, ruhige Naturorte für unsere Kongresse zu wählen. Im waldigen Mittelgebirge wird unser 60ter Kongress sich wunderbar entfalten.

Zur Anreise mit dem Zug: Der nächste ICE-Bahnhof ist Bad Harzburg.
Von dort aus fährt die Buslinie 820 Richtung St. Andreasberg ab, die Haltestelle, wo der Kongress stattfindet heißt „Oderbrück“.
Von dort aus läuft man circa 5 Minuten zum Seminarhaus.

Zur Anreise mit dem Auto: Falls du mit dem Auto anreisen solltest, trage dich gerne bei der Anmeldung in unsere Mitfahrbank ein.
Somit können sich Menschen connecten und Emissionen sparen.

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Falls du Fragen hast, dann schreib an kongress@ipu-ev.de.

Programm

In den einzelnen Workhops wird es Diskussionsimpulse zur Möglichekeit der Anwendung und Umsetzung der besprochenen Inhalte an Hochschulen und Universitäten geben.

Donnerstag, 11.05.
Eröffnung || Willkommen und Kennenlernen

Willkommen, Hintergrund des Kongresses, gegenseitiges Kennenlernen und Bezugsgruppen finden.
Das Orga-Team stellt sich vor und möchte Euch kennen lernen!

Keynote & Diskussion || Astrid Kause (Leuphana Universität Lüneburg)

Wie wir Hürden in der Klimakommunikation(sflut) erfolgreich meistern

Der Klimawandel mobilisiert Menschen weltweit und dominiert zunehmend politische Agenden. In diesem Vortrag beleuchte ich zunächst, wie Klimawandel und Klimarisiken wahrgenommen werden und welche Mechanismen dazu beitragen, dass sich Menschen polarisieren. Im zweiten Teil geht es darum, wie Menschen Klimarisiken besser einschätzen können: junge, interdisziplinäre Forschung zwischen Psychologie, Klimawissenschaften und Gesundheitsforschung beleuchtet, wie Kommunikation durch Sprache, Zahlen und Grafiken transparent gestaltet werden kann. Dabei berücksichtigt sie vorhandenes Wissen der Zielgruppe und trägt dazu bei, Polarisierung abzuschwächen. Ziel ist, Menschen kompetent zu machen, um sich und andere bestmöglich vor Klima- und anderen Risiken zu schützen.

Freitag, 12.05.
Workshop-Phase I (9.30-12.30)
Workshop || Deep Listening - Jens Pingel

Deep Listening ist eine professionelle Fortbildung, die es ermöglicht, dem anderen wirklich zuzuhören. Wir sind präsent und achtsam und fokussieren uns ganz auf das, was wir unmittelbar erfahren. Oft folgen wir dem, was gesagt wird, auf einer rein intellektuellen Ebene. Und gerade im Gespräch mit Klimaleugner:innen und Anhänger:innen von Fake News geht es am wenigsten um Argumente und intellektuelles Verständnis. Vielmehr ist unsere Fähigkeit gefragt, eine Verbindung zum Gegenüber herzustellen. Dabei möchten wir ein konstruktives, vertrauensvolles Miteinander finden, damit Ängste und Schattenaspekte ihren Platz haben können. Deep Listening kann dabei den Weg ebnen, einem anderen Menschen ganzheitlich zuzuhören, um auch das Subtile wahrzunehmen, eine vertrauensvolle Basis zu finden und so vielleicht behutsam, in Schritten festgefahrene Überzeugungen, Wahrheiten zu hinterfragen. Durch die Entwicklung von Gewahrsein können wir alles, was kommuniziert wird, aufnehmen und darauf eingehen, einschließlich des Unausgesprochenen. Wir sind gegenwärtig und gewahr und bleiben auf das konzentriert, was sich uns mitteilt – im Hier und Jetzt. Auf diese Weise bereichern wir das Zuhören mit einer uns innewohnenden Weisheit und natürlichem Verständnis.

In diesen Workshop werden drei Kernkompetenzen des fortgeschrittenen Zuhörens erfahren:

  • mit Gewahrsein den Körper zu hören
  • eine unterstützende Präsenz aufrechterhalten
  • eine mitfühlende Verbindung entwickeln

Diese erlauben es, die tieferen Kanäle des Hörens zu öffnen und einer anderen Person wirklich und ganzheitlich zuzuhören und damit wirklich zu erreichen.

Zur Methode: Deep Listening orientiert sich am personenzentrierten Ansatz der humanistischen Psychologie und neueren neurowissenschaftlichen Erkenntnissen. Kombiniert werden diese mit einem tiefen Verständnis von Meditation und Mitgefühl der buddhistischen Tradition. Ein wenig theoretischer Hintergrund, Kontemplationen und hauptsächlich interaktive Gruppenprozesse mittels speziell entwickelter Zuhörübungen bilden das Herzstück dieses erfahrungsorientierten Trainings. Die Inhalte beruhen auf universellen spirituellen Werten, wie Achtsamkeit und Mitgefühl, und sind an keinen Glauben gebunden.

Workshop || Narrative und Verschwörungstheorien - Joy Opitz (Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz)

Extrem rechte Akteur*innen bestreiten entweder den anthropogen verursachten Klimawandel oder sie sehen die Ursache für die Klimakatastrophe im Bevölkerungswachstum des globalen Südens. Je nach Adressat*innen bedienen sich diese Akteur*innen unterschiedlicher Strategien. Hierzu zählt die Diffamierung von Aktivist*innen ebenso wie die antisemitische Verschwörungserzählung einer im Verborgenen operierenden (jüdischen) Elite. Gleichzeitig bemühen sich die antidemokratischen Kräfte mit Argumenten des Natur- und Artenschutzes um Windkraftgegner*innen. Der Workshop stellt (extrem) rechte Akteur*innen und deren Positionen im Themenfeld Klima- und Energiepolitik vor und zeigt eine solidarische Gegenperspektive der Klimagerechtigkeit auf.

Workshop || Reflektion der eigenen Rolle als Kommunikateur*in - 4 Arten des Zuhörers - Timo

„Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war das Zuhören. Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur recht wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.“ (Michael Ende)- Was hat Zuhören mit Wandel zu tun? Wieso ist Zuhören eine politische Praxis?  Und wie beeinflusst Zuhören mein Wirken? All das wollen wir anhand der Theorie U nach Otto Scharmer gemeinsam erforschen.

Workshop-Phase II (15.00-16.30)
Workshop || Fehl- und Desinformationen widerlegen (Debunking)- Lisa Mai
Wahrscheinlich bist du auf Artikel, Gespräche, Memes oder Chats gestoßen, die Klimaaktivist:innen schlecht machen. Oder auch über solche, die wissenschaftliche Daten und Fakten aus dem Zusammenhang reißen, um Klimaschutzmaßnahmen zu delegitimieren und Verwirrung stiften. Und vielleicht fragst du dich, wie dagegen vorgegangen werden kann. In diesem Workshop möchte ich euch einige gängige Widerlegungs-Maßnahmen vorstellen. Das Ganze könnt ihr dann in praktischen Übungen direkt ausprobieren. Zum Schluss diskutieren wir gemeinsam über Ideen, was getan werden kann, um Fehl- und Desinformation im Zusammenhang mit der Klimakrise zu bekämpfen.

Lisa studiert im Master Psychologie an der RPTU in Landau im Schwerpunkt Kommunikation- und Medienpsychologie und ist bei Herrn Prof. Dr. von Sikorski (Lehrstuhl Politische Psychologie) als HiWi tätig. Gemeinsam mit ihm forscht sie unter anderem zu Strategien, die Des- und Fehlinformationen entgegenwirken können.

Workshop || Zielgruppenspezifische Kommunikation - Kinga Jarzynka (Alfred-Wegner-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar-und Meeresforschung)

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, vor der alle Generationen unserer Gesellschaft stehen. Doch wie können wir auch den Jüngeren das Thema auf eine positive und kreative Art nahebringen und sie an Wissen teilhaben lassen, das ihre Zukunft beeinflussen wird? Eine Möglichkeit hat das Alfred-Wegener-Institut im Projekt „Und was kommt dann? Kinder erzählen Klimageschichten“ entwickelt. Gemeinsam mit Forschenden und einer Erzählpädagogin konnten Schul- und Kindergartenkinder ihre ganz eigenen Geschichten über die Zukunft der Arktis erzählen. Sie konnten zudem in Polarbekleidung reinschlüpfen, Experimente durchführen und sich der Arktis auch spielerisch nähern. Von dem Projekt wird Kinga Jarzynka vom AWI ausführlich erzählen und einige Experimente und Spiele mit den Studierenden durchführen.

Workshop || Dialogische Haltung/Dialogische Kommunikation inmitten von Fake News - ?! (Uta Loheit (Kultur des Dialogs))
Erinnere Dich an ein gelingendes Gespräch? Wodurch wird es zu einem gelingenden Gespräch? – Dieser Spur folgt der Dialog, zu dem ich Euch einlade. Ich möchte mit Euch die dialogische Haltung erkunden, dialogische Qualitäten kennenlernen und in der Workshopgruppe einüben. Zumindest erste Schritte gehen. Dann stellen wir uns dem kontroversen Thema des IPU-Kongresses. Dazu schlage ich Euch ein einfaches hierarchiefreies Setting vor.
Workshop || Wissenschaftskommunikation - Christopher Schrader (Wissenschaftsjournalist bei Klimafakten)
Titel: Über Klima sprechen. Wer? Wie? Was?
Teaser dazu: Die globale Ungerechtigkeit der Klimakrise bewegt und motiviert viele Menschen. Gerade junge Leute sind zudem frustriert über den mangelnden Fortschritt und fürchten um ihre Zukunft – viele andere aber kümmert als das scheinbar nicht. Und all diese Gruppen haben erkennbare Schwierigkeiten, vom Wissen zum Handeln zu kommen. Das hat zum großen Teil strukturelle Ursachen und dazu gehört, dass die Verantwortung bei Individuen abgeladen wird. Doch um gesellschaftliche Lösungen zu erreichen, müssen eben auch die Bürger:innen den Weg zur Transformation gehen wollen und dies erkennbar machen. Klimakommunikation versucht darum, dem Wissen Wege zu Kopf, Bauch und Händen zu bahnen und Lösungsoptionen für eine attraktive Zukunft sichtbar werden zu lassen. Risiken und Ungewissheiten einzuordnen, Falschinformationen und Verzögerungsargumente zu bekämpfen, ist dabei oft nur ein erster Schritt.
Workshop-Phase III (17.00-18.30)
Workshop || Interdisziplinärer Blick auf Klimakommunikation

Teilnehmende lernen Klimakommunikation aus unterschiedlichen Bereichen, Blickwinkeln und Formen kennen. In der ersten Phase des Workshops wird es einen Impuls von verschiedenen Expert*innen geben. Mit dabei sind  Menschen aus den Bereichen Journalismus (Vanessa Kokoschka), Aktivismus und  Filmproduktion (Christian Belz) , die ihre ganze eigene Perspektive auf Klimakommunikation teilen. Anschließend können die Teilnehmenden der verschiedenen Workshops sich mischen und in einen Austausch über die Impulse und unterschiedlichen Blickwinkel gehen.

– Dokumentarfilm zwischen Klimakollaps und „Alles wird gut“ – Wie sieht gute Kommunikation der Klimakrise im Film aus? (Christian Belz vom BeWild Filmkollektiv)

An manchen Tagen voller Motivation, um für die Umwelt zu kämpfen und am nächsten Tag niedergeschlagen von Rückschritten und der viel zu großen Aufgabe. Kennst du das? In einem ähnlichen Spektrum kann auch im Dokumentarfilm die Klimakrise dargestellt werden. Dabei spielen Emotionen und Resilienz eine große Rolle. Wie gelingt es eine gute Mischung zu finden, durch die ein Publikum die Dringlichkeit zu Handeln spürt, dabei aber nicht überfordert wird oder gar in die Resignation rutscht?

  „VW steht für VerkehrsWende – Konkrete praktische Beispiele von Kommunikationsguerilla aus der Verkehrswendestadt Wolfsburg (Tobi Rosswog)

„Von ihrer Basis „Amsel44″ aus weiten sie den ursprünglichen Protest gegen den VW-Fabrikneubau in Warmenau aus. Das Vorgehen ist am ehesten noch mit dem von kleinen Guerillagruppen zu vergleichen.“ steht Ende 2022 in den Wolfsburger Nachrichten. Vorausgegangen sind einige wirksame direkte Aktionen im Kontext diverser Kommunikationsguerilla, um das Undenkbare denkbarer werden zu lassen. An konkreten Beispielen werden unterschiedliche Formen der Kommunikationsguerilla aufgezeigt und gemeinsam diskutiert, welche Wirksamkeit diese Aktionsform entfalten kann. Gerne werden wir auch gemeinsam kreativ und gestalten weitere Ideen für Formen der Kommunikationsguerilla.“

Klimakommunikation im Journalismus (Vanessa Kokoschka)

Menschen erfahren oftmals nicht unmittelbar, sondern über (journalistische) Medien von der Klimakrise. Diese stellt nicht nur die Gesellschaft, sondern auch den Journalismus vor Herausforderungen: Wie kommuniziere ich verständlich klimawissenschaftliche Zusammenhänge? Wie vermittle ich Klima-Themen so, dass sie beim Publikum keine Frustration und Resignation auslösen? Und was hat sich in diesem Feld in den letzten Jahren bereits getan? Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Herausforderungen und Potenziale des Klimajournalismus.

 

 

Samstag, 13.05.
Workshop-Phase IV (9.30-12.30)
Workshop || Umgang mit Widerständen - Lea Grosse (Umweltpsychologin bei Klimafakten)
Wir kennen sie alle, die „Klimastarre“: Du sitzt bei Silkes 50. Geburtstag mit der Familie zusammen. Das Thema Klima kommt mittlerweile früher oder später immer auf den Tisch. Du hast gute Ideen, wie selbst Silke was für’s Klima tun kann und versuchst, sie mit guten Vorschlägen zu motivieren: Mal nen Urlaub im Schwarzwald statt auf den Malediven machen, mit Fahrradtasche statt SUV zum Einkaufen fahren, den Ökostom-Anbieter anschauen, den du auch hast. Und da kommt’s: „Ach komm die ganzen Kinder bei den Fridays for Future haben doch selber alle ein Smartphone“ oder „ich acker mir das ganze Jahr einen ab, und das Flugzeug fliegt doch eh“ oder „das rentiert sich doch gar nicht, weißt du wie viel Solarpanels auf dem Dach kosten?“. Und nun? Vielleicht sagst Du gar nichts dazu, du bist immerhin nur zwei Mal im Jahr zu Besuch. Wahrscheinlich fällt dir auf dem Heimweg die perfekte Antwort und diese ganzen Studien und guten Quellen ein. Vielleicht hast du sogar direkt eine Antwort parat und erzählst von dieser einen Studie …die Silke kaum interessiert.
In diesem Workshop lernen und üben wir, besser mit Widerständen in solchen Gesprächen umzugehen. Was können wir tun, um uns emotional nicht aus der Fassung bringen zu lassen? Wie kommen wir schnell aus der Klimastarre heraus? Was können wir tun, wenn Zahlen und Fakten unser Gegenüber nicht beeindrucken?
Workshop || Storytelling - Vanessa Kokoschka (Darmstadt University of Applied Sciences)

In dem Workshop soll es um die Fragen gehen: Wie können wir wirkungsvoll über das Klima kommunizieren und Geschichten als Tool nutzen, um die Aufmerksamkeit unserer Mitmenschen auf ein Thema zu lenken und Faszination auszulösen? Welche Narrative sind besser, welche vielleicht weniger gut geeignet? Und was sind Elemente einer guten Story? Wie können wir durch Storytelling ein nachhaltigeres Lernen anstoßen und fördern? Dieser Workshop soll den Teilnehmenden einen Werkzeugkasten an Kommunikationstools mit an die Hand geben, um Klimageschichten erzählen zu können. Dabei werden auch Herausforderungen und Schwierigkeiten thematisiert sowie miss- und gelungene Beispiele aus der Klimakommunikation diskutiert. Dieser Workshop soll stark praxisbezogen und interaktiv gestaltet sein, damit die Teilnehmenden direkt ins Ausprobieren kommen können!

Workshop || Gewaltfreiheit in der Kommunikation - Jana Light

Themenschwerpunkte dieses Workshops werden sein:

  • Was ist Gewaltfreiheit und welche Rolle spielt sie für mich und in meiner Kommunikation?
  • Was passiert auf verschiedenen Ebenen (neuronal, somatisch…), wenn ich mit anders Denkenden konfrontiert bin?
  • Woran erkenne ich konfrontative Momente?
  • Strategien, um in konfrontativen Momenten bei mir selbst zu bleiben?
Workshop || Durch Bilder erzählen - Jai Wanigesinghe

In diesem Workshop scribbeln wir gemeinsam ein großes Erklärbild zum Thema „Klimakommunikation & Desinformation“. Im ersten Schritt entwickeln wir die Storyline, die wir nach außen kommunizieren möchten. Im nächsten Schritt übersetzen wir die prägnanten Punkte der Geschichte in aussagekräftige Bilder. Die dabei entstehenden Skizzen werden anschließend vom Workshop-Illustrator zu einem einheitlichen Erklärbild zusammengefügt. Am Ende haben wir ein hilfreiches Werkzeug für die eigene Klimakommunikation in der Hand.

Zeichenskills sind kein Muss.

Workshop-Phase V (15.00-16.30)
Workshop || Ressourcen für die Klimakommunikation - Jana Light

Leitfragen des Workshops werden sein:

  • Was macht die Klimakrise mit mir, und was kann ich tun, um damit umzugehen?
  • Wie passt mein Stresslevel zu der aktuellen  Situation? Welche Ressourcen kann ich für mich nutzen, um in stressigen Momenten etwas mehr entspannen?

Der Fokus des Workshops wird darauf liegen kleine, praktische, tägliche Übungen zu etablieren.

Workshop || Interbeing - Sophie Schultze-Allen

„Klimawandel bedeutet im Kern, dass wir am Ende einer Ära angekommen sind. Wir sind am Ende des Zeitalters der Separation.“ (Charles Eisenstein). In diesem Workshop bekommt ihr eine Einführung in das Konzept des InterBeings. Thematische Leitfragen des Workshops sind: In welchen Aspekten meines Lebens fühle ich mich abgetrennt?  Wie kann man „Mit-Sein“ beziehungsweise „Aufeinander-Bezogen-Sein“ verstehen? Wie können wir uns mehr verbinden? Inwiefern lassen sich Klima- und Biodiversitätskrise als Krise der Getrenntheit verstehen? Wie können wir InterBeing als Ressource nutzen für uns selbst  und unser Miteinander? Ziel des Workshops ist, dass ihr InterBeing als Tool und Ressource für euch persönlich, aber auch die Klimakommunikation nutzen könnt. 

Diese Fragen werden spielerisch und körperlich erforscht anhand der Embodiment Methode InterPlay – eine Form der Gruppenleitung durch verkörpertes Bewegung, Stimme, Geschichte, und Stille, um das Wissen des Körpers zu beleuchten.

Workshop || Framing - Christopher Schrader (Wissenschaftsjournalist bei Klimafakten)

Titel: Framing – Wissen, was man (wirklich) sagt

Wörter, Argumente und Narrative wecken in der Regel Assoziation. Sie spannen Bedeutungsrahmen auf, in denen vieles mitschwingt, was überhaupt nicht gesagt, aber dennoch gehört wird. Dem kann man nicht entkommen, selbst wenn man sich bemüht: Solche Frames enthalten immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Sich dessen bewusst zu werden und über die geeigneten Bedeutungsrahmen für eine jeweilige Zielgruppe nachzudenken, ist daher eine gute Vorbereitung für die Kommunikation. Das stellt dann keine Manipulation dar, wenn man authentisch bleibt und von der eigenen moralischen Position aus framt. Das Wissen über Framing kann helfen, andere Menschen zu verstehen, sich mit ihnen zu verständigen, aber auch in einer Situation von widerstreitenden Positionen zu vermeiden, die Botschaft des jeweiligen Kontrahenten rhetorisch zu unterstreichen.

 

Workshop || Coyote Teaching - Kristin Nolte (Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft)

Einem Coyote tief in die Augen geschaut, kommen viele Fragen auf, die Interesse wecken und verstanden werden wollen.

Ich lade euch ein, eine neue Perspektive einzunehmen, neugierig zu sein und auf Spurensuche zu gehen. Mit praktischen Beispielen nähern wir uns der Methode des Coyote Teaching, die ihren Ursprung bei den indigenen Völkern hat. Wie kann meine Naturverbundenheit einen Einfluss auf die Klimakommunikation haben? Dieser und weiteren Fragen möchten wir draußen im Freien mit geschärften Sinnen nachgehen.

Workshop-Phase VI (17.00-18.30)
Open Space

Von und miteinander lernen

Sonntag, 14.05.
Integration || Community-Slot

Wir arbeiten gemeinsam an der Integration der Inhalte. Du bist eingeladen deine Initiativen, Gruppen, Unternehmen oder Beschäftigungen aus deinem Alltag vorzustellen und wir überlegen gemeinsam, wie das erlernte Wissen über Fehl-und Desinformation sowie Klimakommunikation im Hochschulkontext sowie in unterschiedlichen Lebensbereichen anwendbar ist.