14. bis 17. November 2019 "Energie gerecht denken - aus umweltpsychologischer Perspektive"

- 54. Kongress der IPU in Cuxhaven! -

 

Bericht

Mit klarer, kühler Wattenmeerluft um die Nase und kreisenden Möwen über unseren Köpfen versammelten wir uns vom 14. bis 17. November 2019 zum Thema „Energie gerecht denken – aus umweltpsychologischer Perspektive“ in Cuxhaven. Während des Kongresses setzten wir uns damit auseinander, inwiefern umweltpsychologische Erkenntnisse die geplante Transformation von nuklearen und fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien unterstützen können. Wie erreichen wir eine Akzeptanz der Energiewende in der breiten Bevölkerung? Wer partizipiert wie und warum? Wie können wir die Energieversorgung gerecht für alle gestalten?
Denn eine grundsätzliche Wende, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu reduzieren und schwerwiegende Folgen einer solchen Erwärmung abfangen zu können, ist dringend vonnöten.

Der Kongress wurde mit einem Vortrag des Autors und freien Beraters Dr. Thomas Unnerstall eröffnet. Er ging auf Perspektiven der Energiewende bis 2050 sowie mögliche politische Maßnahmen ein. Die folgenden Kongresstage dienten der umweltpsychologischen Betrachtung verschiedener Aspekte der Energiewende im Rahmen folgender Workshops:

  • Eva Junge und Selin Dalowar (beide IPU e.V.) boten einen Einführungsworkshop in die Umweltpsychologie an. Im Vordergrund stand dabei das umweltpsychologische Modell von Ellen Matthies.
  • Jan Hildebrand (Psychologe und Leiter des Arbeitsfeldes Umweltpsychologie am Institut für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme) gab einen Workshop zum Thema Akzeptanz von erneuerbaren Energieträgern. In diesem Workshop wurde ein Planspiel zur Veranschaulichung entsprechender lokaler Verfahren genutzt.
  • Per Videoschaltung leitete Dr. Sebastian Gölz (Psychologe und Leiter des Teams „Nutzverhalten und Feldtests“ am Fraunhofer ISE) einen Workshop zum Thema „Transformation des Energiesystems – was trägt die Umweltpsychologie heute bei, was sind Zukunftsthemen?“. Der Schwerpunkt des Workshops lag auf Akzeptanz von Technologieinnovationen aus der sozialwissenschaftlichen Perspektive am Beispiel verschiedener Forschungsprojekte.
  • Marc Itgen (Leiter der Agentur für Wirtschaftsförderung Cuxhaven) lud eine Gruppe Teilnehmender auf eine Exkursion durch den Hafen und das Deutsche Offshore Industrie-Zentrum ein, erzählte dabei von der Entwicklung des Hafens und der konkreten Umsetzung des Baus von Windparks und stand für eine anschließende Diskussion zur Verfügung.
  • Dr. Uwe Pfenning (Techniksoziologe an der Universität Stuttgart) widmete sich in seinem Workshop mit dem Titel „Die Energiewende als Gesellschaftstechnik: Von Systemen, Verhaltensweisen und Akzeptanz“ den soziologischen, sozial- und umweltpsychologischen Rahmensetzungen für eine erfolgreiche Energiewende.
  • Ein weiterer Workshop wurde von Steffen Krenzer (BürgerBegehren Klimaschutz e.V. und Mitbegründer des AK Kritische Umweltpsychologie der IPU) angeboten. In diesem Workshop ging es um die Verbindung von kritischer Umweltpsychologie und Basis-Demokratie durch das Konzept der Handlungsfähigkeit.
  • David Dachs (Kassel kohlefrei) gab einen Workshop zum theoretischen Hintergrund sozialer Bewegungen. Weiter wurden Möglichkeiten der Umweltpsychologie in diesem Kontext diskutiert.
  • Friederike Nintzel (350.org) leitete einen Workshop, in welchem interaktiv Konzepte gesellschaftlichen Wandels, Protestformen und Gelingensbedingungen von Kampagnen gesammelt und durch Friederikes Erfahrungen unterstützt wurden.

 

Ein buntes Rahmenprogramm bot Anknüpfungspunkte zur Vernetzung und um das Gelernte zu vertiefen. So gab es auf dem Markt der Möglichkeiten die Gelegenheit, eigene Projekte vorzustellen. Auch der Open Space und ein Skill Sharing wurden von den Teilnehmenden selbst gestaltet.


Bis zum nächsten Kongress sind es noch

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