Titel: „Soziale Aspekte des Klimaschutzes: Klimagerechtes Denken und Handeln an Hochschulen stärken“

Hat vom 12-15.05.22 am Wannsee in Berlin statt gefunden.
Dieser Kongress wurde mit Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PM129822 gefördert.

Detailliertes Programm

Keynote Speech

Psychologie der Klimagerechtigkeit (Helen Landmann)

Klimawandel ist mit globaler, sozialer und intergenerationaler Ungerechtigkeit verknüpft. Im Rahmen des Vortrags werden diese Gerechtigkeitsaspekte aus psychologischer Sicht thematisiert. Dabei wird insbesondere die Rolle von Emotionen und Protest für einen gesellschaftlichen Wandel beleuchtet. Implikationen für Forschung und Praxis werden diskutiert.

Workshop-Phase 1

Klimagerechtigkeit Basis (Lena & Anke, Kipppunkt Kollektiv)
Die Klimakrise betrifft uns alle, aber wir sitzen nicht alle im selben Boot. Ansteigende Meeresspiegel, Dürren, Stürme und andere Auswirkungen bedrohen bereits jetzt das Leben von Menschen im globalen Süden. Die Klimakrise trifft also vor allem die Menschen, die am wenigsten dazu beitragen: BIPoCs, Frauen*, finanziell schlechter gestellte Menschen. Verantwortlich für diese Auswirkungen sind jedoch Länder des globalen Nordens und der ökologische Fußabdruck wohlhabender und privilegierter Menschen. Im Workshop fragen wir: Was ist Klima(un)gerechtigkeit? Und was können wir daraus für unser politisches Handeln und unseren Alltag mitnehmen?

Klimaspezifische Kommunikation (Kerstin Lopau)
Motivieren statt nerven – wie geht gute Klimakommunikation? Kennt ihr das? Da will man andere überzeugen, das klimafreundlich zu handeln und erntet nur Kopfschütteln oder Unverständnis. Oder teils vielleicht sogar berechtigte Kritik, die uns sprachlos macht. Mehr und mehr Menschen wollen etwas für‘s Klima tun. Die Schwierigkeiten treten oft dann auf, wenn es darum geht, ein Projekt konkret umzusetzen. Oft hängt es an der Akzeptanz oder Begeisterung der Beteiligten. Hier setzt gute Klimakommunikation an: Wie kann man klimafreundliche Projekte und die Kommunikation darüber so gestalten, dass es Menschen Lust macht, zu handeln? Gute Klimakommunikation ist faktenbasiert & fühlt sich (überwiegend) gut an, sie ist authentisch & einfühlsam, ziel- & zielgruppenspezifisch. Sie zeigt Handlungsmöglichkeiten auf & benennt Vorteile klimafreundlichen Verhaltens. Und sie dockt an unserer Alltagswelt und unseren Werte an. Passende Framings und Storytelling bringen Botschaften wirksam rüber.

Kerstin Lopau von SoLocal Energy gestaltet die Reise in die Welt der Klimakommunikation mit knackigen Infos, zahlreichen Beispielen und Übungen. Eigene Beispiele, Fragen und Themen sind ausdrücklich erwünscht und können im Workshop bearbeitet werden.

Mit Demokratie die Transformation in die Hand nehmen? (Till Irmisch, Umweltinstitut München)
Die Regierung verschläft den Kampf gegen die Klimakrise – von Klimagerechtigkeit kann hier keine Rede sein. Immer mehr Menschen nehmen deshalb Klimapolitik in die eigene Hand! Im Workshop lernst du, wie du in deiner Stadt ein Klima-Bürger*innenentscheid starten kannst: für klimaneutrale Stadtwerke, groß angelegte Solaroffensiven, lebenswerte Innenstädte und gerechte Mobilitätskonzepte. Inwiefern sich das Instrument der direkten Demokratie psychologisch und klimagerecht begründen lässt, können wir gemeinsam herausfinden.

Workshop Phase 2

Klimagerechtigkeit vs. Wirtschaft: Zwischen Konsum und Postwachstum? (Henna-Elise & Caro, Kipppunkt Kollektiv)
Politischer Wille ist, dass die Wirtschaft jährlich um 2% wächst und um das zu erreichen, müssen die Menschen immer mehr konsumieren. Denn nur so können die Unternehmen immer mehr Umsatz generieren und die Wirtschaft wachsen lassen. Unternehmen arbeiten also ständig an der Optimierung: Werbung. Konsum. Verkaufen. Umsatz. Werbung. Konsum. usw. Doch wollen wir überhaupt so viel konsumieren? Wie funktioniert dieses Wachstum und was hat das mit der Klimakrise zu tun? Oder mit Klimagerechtigkeit? Wir schauen auch im Ausblick auf Alternativen wie beispielsweise Postwachstum.
Klimakrise und Wut (Laura, Lena & Paula, Wandelwerk & Kipppunkt Kollektiv)
Wann warst du das letzte Mal so richtig wütend? Welches Verhältnis haben wir zu Wut? Wann ist Wut empowernd, wann scheint sie destruktiv? Wer darf wütend sein und wer nicht? Welche Rolle spielt Wut im Aktivismus? Geben wir Wut ausreichend Raum? Und ist die Klimagerechtigkeitsbewegung wütend genug? In dem Workshop wollen wir mit euch Wut im Kontext von Klimagerechtigkeit sprechen. Wir beleuchten dabei politische sowie psychologische Perspektiven und arbeiten persönliche Reflexionsanstöße heraus. Unser ergebnisoffener Austausch bildet sowohl Raum für politische Diskussionen als auch persönlichen Erfahrungsaustausch im Umgang mit Wut.
Klima und Gender (Farina Hoffmann, Gender CC)
Was hat Klimagerechtigkeit mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun? Inwiefern sind die Betroffenen der Klimakrise geschlechtsspezifisch geprägt (Rollen/Wahrnehmungen…)? Warum ist Klimapolitik nicht geschlechtsneutral – und was sind die feministischen Ansätze zur Klimakrise? Farina Hoffmann arbeitet für die Organisation Gender CC-Women for Climate Justice und wird uns einen Einblick in diese Themen geben und ihre Arbeit für eine geschlechtergerechte Klimapolitik vorstellen.

Workshop Phase 3

Psychologie der kollektiven Aktionen (Eva & Kathi, Wandelwerk e.V.): 
In diesem Workshop werden wir uns mit der Psychologie der Klimagerechtigkeit. Dafür wollen wir uns anschauen, was Menschen motiviert, sich klimagerecht zu verhalten – oder auch nicht. Was sie bewegt, sich einem Protest oder anderen Aktionen sozialer Bewegungen anzuschließen. Welche Rolle spielt dabei eine globale Identität und die Perspektivübernahme von Menschen aus anderen Weltregionen? Wie können wir Menschen in Ihrem Engagement unterstützen, um sich nachhaltig und wirksam für einen sozial-ökologischen Wandel einzusetzen? Diese Fragen stellen wir uns und betrachten sie im Kontext der aktuellen umweltpsychologischen Forschung. Zur Einordnung auf der Skala: Wenig Vorwissen nötig, relativ viel Input.
Logistische Umsetzung kollektiver Selbstorganisation (Leonie Liekefett & David Fritz, Students for Future)
Was haben Hüte mit Aktivismus und Engagement zu tun? Wie kann Selbstorganisation auf individueller und Gruppenebene aktiv und effektiv gestaltet werden? Wir wollen euch mitnehmen in die Welt von Arbeitstools und Projekt-Canvas, die euren Einsatz für soziale und ökologische Anliegen ein wenig leichter und teilweise auch viel spaßiger machen. Außerdem schauen wir uns interaktiv an, welche Hürden Gruppen häufig begegnen und welche Wege es gibt, sie zu überwinden. Gruppengröße: 15 bis maximal 20 Menschen
Climate Change is a Flight Reason (Doris & Bethi, Women in Exile)

It is very clear that foundational principles of colonialism, capitalism and structural racism are cataylsts for climate change and therefore flight and poverty. Companies from the global north are still rooted in the exploitation and degradation of the ecosystems, Black, Indigenous and People of Colour. The consequences of this exploitation is environmental destruction, diseases, depletion of resources and violation of human rights. This mindset to generate wealth leads to poverty which is one of the reasons for migration and flight.

Workshop Phase 4

Klimakrise im globalen Süden: Hitzestress und ständige Sandstürme (Yusri Mohammed, Klimagesichter)
Die Dattelpalme ist eine der ältesten Kulturpflanzen auch im Irak, sie wird seit mindestens 4000 Jahren angebaut. Sie symbolisiert seit alters her das Leben. Im Land der Dattelpalme herrscht aber immer häufiger extreme Hitze mit bis zu 55 Grad Celsius. Wie gehen die Menschen mit diesem Extremwetter um und was passiert mit der Tier- und Pflanzenwelt?