Idee

 

Vorbereitung

  • Die Bietrunde kann entweder analog mit Zetteln oder digital mit einem Online-Fragebogen durchgeführt werden
    • ANALOG: Zettel vorbereiten in mindestens 4 verschienen Farben (pro bietender Person je 1 Zettel in jeder Farben
    • DIGITAL: Online-Befragung vorbereiten, bspw. SoSci-Survey (wichtig: Tool verwenden, wo Gebot und Name einander zuordenbar sind), WLAN beim Kongressort vorab erfragen
  • Realkosten kennen! Das Kongress-Orgateam ist dafür verantwortlich, die Gesamtkosten für den Kongress vor der Bietrunde möglichst genau zu berechnen. Noch nicht bekannte Posten sollten möglichst realistisch geschätzt werden.
  • Anzahl Bietender kennen!
    • Sind alle angemeldeten Teilnehmenden tatsächlich da?
      • Reist jemand vor der Bietrunde ab? (Diese Personen sollten ihr Gebot vor der Abreise mitteilen, andernfalls wird Durchschnittsbeitrag berechnet)
    • Haben nicht anwesende Teilnehmende den Teilnahmepfand gezahlt? Darf die IPU diesen laut Abmachung bei der Anmeldung behalten? (abhängig davon, wann die Person sich abgemeldet hat)
    • Gibt es Referierende, die mitbieten? (bspw., weil sie den ganzen Kongress über bleiben – besser ist hier u. U. eine vorab erfolgende individuelle Absprache bzgl. Verrechnung mit dem Honorar, um es nicht zu kompliziert zu machen)
  • Liste Teilnahmepfande
    • Schatzmeister*in erstellt VOR Kongress Liste, wer Teilnahmepfand bezahlt hat
    • Diese Liste muss regelmäßig abgeglichen werden mit Teilnehmendenliste -> Personen, die Pfand nicht gezahlt haben, erinnern, Zahlungsfrist setzen

Ablauf / Durchführung

  • Dauer sollte im Rahmen von 1 Std bleiben
  • Die Bietenden schreiben beim Gebot jeweils den Gesamtbetrag inkl. bereits gezahltem Teilnahmepfand auf, den sie Kongress zu zahlen bereit wären

 

  • Anwesenheitskontrolle
  • Einleitung: Idee erklären und Ablauf transparent machen
  • Erste Runde (anonym): Ohne Anker / Realkostentransparenz
  • Realkosten vorstellen
  • Check: Summe = Realkosten?
    • währenddessen Murmelrunde
  • Auch wenn Summe X erreicht, auf jeden Fall zweite Runde (anonym): Mit Anker
  • Check: Summe = Realkosten?
    • währenddessen Murmelrunde
    • JA: weiter zur letzten Runde
    • NEIN: weitere Runden, bis Summe = Realkosten
  • Letzte Runde: Zuletzt gebotenen Betrag nochmals aufschreiben mit Namen

Worte zur Einleitung (5-10 min)

  • Intention: Bietrunde als Experimentier- & Erfahrungsraum
  • Was haben wir heute vor?
  • Bedürfnisse zu erfüllen: Lern-, Ausprobier-, Genieß-, Spür- Vernetzungs und Spaßraum (ggf. ins Plenum fragen, welche Bedürfnisse durch IPU-Kongresse erfüllt werden)
  • Ressourcen, die verbraucht werden und in der Abhängigkeit vom System da draußen, bezahlt werden müssen: wertschätzen, was wir auf dem Kongress alles haben: Unterkunft, Essen, tolles Programm -> realisieren, dass das nicht umsonst kommt
    • Refs die Zeit und Liebe in die Vorträge stecken
    • Orgateam und Vorstand, die ehrenamtlich arbeitet (Fahrtkosten und kostenlose Kongress-Teilnahme) (-> Orga-Team würdigen)
    • Dach über dem Kopf und leckeres Essen
  • Förderung wertschätzen
  • Nach draußen müssen wir Fixkosten bezahlen
  • Nach innen gibt es keine Fixkosten mehr, der einzelne Kongressplatz hat keinen Finanziellen Wert mehr, wir folgen wir der Inklusionslogik und schauen gemeinsam, was es braucht, damit wir uns alle dieses Bedürfnis hier erfüllen
  • Bietrunde real erprobtes Konzept
  • Experimentier- und Lernraum, nehmt die Erfahrungen mit nach Hause!
  • Ablauf transparent machen! Insbesondere ist wichtig, klar zu kommunizieren, nach welchem Kriterium die Bietrunde beendet wird.

    • Es sollten auf jeden Fall mindestens 2 Runden gemacht werden, da Runde 1 noch keine Realkostentransparenz hat, und für Lernerfahrung

Worte zur Beendigung der Bietrunde

  • uns ist klar, dass es hier um relativ kleine Beträge geht und ihr euch diesen Kongress schon irgendwie leisten könnt, (v.a. wenn ihr vorher den Pfand bezahlen könnt)
  • betrachtet das als Experimentier- und Lernraum
  • schaut, was ich für euch als Learnings mitnehmen mögt und probiert Bietrunden in anderen Kontexten
  • wenn es um die Aufteilung von Miete geht, können wir sowas machen und dann geht es um Beträge die wirklich auch aus- oder einschließen auf die Dauer
  • oder Yogakurse, eigentlich bei egal welchem Bedürfnis, dass ihr euch im Kollektiv gemeinsam erfüllen wollt oder wenn ihr eine Bedürfnisbefriedigung anbietet, könnt ihr solche Bietrunden abwandeln und anbieten

Nachbereitung

  • Teilnehmende sollen Restbetrag zum Teilnahmepfand innerhalb von 2 Wochen selbstständig überweisen
  • Schatzmeister*in ist für Kontrolle und ggf. persönliche Erinnerungen verantwortlich

Bitte beachten!

  • Es ist unwahrscheinlich, dass die Summe X auf den Euro genau erreicht wird. Der Vorstand sollte vorab entscheiden, welche Abweichung tolerabel ist (bspw. 100€). Der Betrag der tolerablen Abweichung sollte jedoch am Anfang noch nicht nach außen kommuniziert werden, sondern erst wenn davon Gebrauch gemacht wird, um Motivation zu bieten nicht zu beeinflussen.
    • Summe Gebote < Summe X: IPU trägt mehr Eigenmittel bei
    • Summe Gebote > Summe X: Spende an die IPU, Verwendung für nächsten Kongress (müsste vmtl. mit Eigenmitteln verrechnet werden, damit keine Kürzung der Förderung erfolgt)
  • keinen Anker von 0 € setzen
  • Am Ende Erinnerungszettel mit finaler Summe für sich selbst, zusätzlich zu dem der mit Namen abgegeben wird
  • vollen und bürgerlichen Namen verwenden (Name des Kontoinhabers/-inhaberin, wenn Anmeldung zum Kongress unter anderem Namen erfolgte beide Namen)
  • klar kommunizieren: Teilnahmepfand muss vergessen werden bzw. ist in Summe inkludiert

Wording

  • Besser „Was bist du bereit, zu geben?“ statt „Was ist es dir wert?“
  • In letzter Runde nicht dazu auffordern, nochmal mehr aufzuschreiben

Überlegungen

  • Durchschnittsbeitrag pro Tag / pro Übernachtung statt für gesamten Kongress als Anker?
    • Vorteil: Durchschnittsbeitrag ist „fairer“ für Menschen die nur kurz vs. den ganzen Kongress bleiben
    • Nachteile: Bringt wieder mehr Tauschlogik rein; ist kompliziert zu berechnen angesichts halber und ganzer Tage mit unterschiedlichem Programm
  • DIGITAL vs. ANALOG
    • ANALOG:
      • Funktioniert ohne Internet
      • nicht alle haben ihr Handy auf Kongress immer bei sich
      • schönere Atmosphäre, insb. in den Murmelrunden, wenn nicht alle am Handy hängen
      • Wenn es 1-2 Personen gibt, die für Einsammeln der Zettel verantwortlich sind und ein klares System, wie Zettel durch die Reihen gegeben werden, lässt sich Chaos vermeiden
    • DIGITAL:
      • konsequente Vermeidung von Zettelchaos
      • spart etwas Zeit beim Auswerten (kein Aptippen nötig, Export als CSV)
      • wichtig: Tool verwenden, wo Gebot und Name einander zuordenbar sind
      • Lässt sich kombinieren mit Evaluation (Item „wie zufrieden warst du mit der Bietrunde“)
      • Internetverbindung notwendig! Vorher beim Haus WLAN erfragen
      • Einstellen, dass Fragebogen mehrmals von gleichem Gerät ausgefüllt werden darf (damit Endgeräte geteilt werden können)
  • Umgang mit IPU-Mitgliedschaft vs. Nichtmitgliedschaft?
    • Durchschnittsbeitrag für Mitglieder geringer?
    • Durchschnittsbeitrag höher ansetzen und Möglichkeit geben, dass Mitglieder weniger zahlen? -> dann könnten Mitglieder weniger zahlen und es würde trotzdem noch aufgehen
  • Quelle von Ungerechtigkeitsempfinden: manche Leute die nicht mitbieten (Refs, Vorstand)

    • transparent machen, warum manche Menschen nicht mitbieten?
    • deutlich kommunizieren: Refs bekommen einen Tag Unterkunft/Verpflegung bezahlt und müssen nur mitbieten für zusätzliche Tage, ggf. bereits verrechnet mit Honorar
  • Liste der Gebote zeigen oder nicht? Wie umgehen mit Ungerechtigkeitsempfinden?
    • besser: jede Runde nur Summe X zeigen, nicht die Liste der (anonymen) Gebote -> v.a. relevant wenn man nicht auf Betrag kommt -> einfach ausprobieren, dass man Gebote nicht sieht -> Hat bei den beiden Bietrunden 2024 gut funktioniert
    • Wechsel zum alten System (Liste der anonymen Gebote zeigen) theoretisch immer möglich, falls Bedenken zum Ungerechtigkeitsempfinden überwiegen
    • manche haben evtl. wenig Geld, für die ist es vielleicht stressig wenn Beträge gezeigt werden – “ vielleicht fragen sich andere, wer die mit den 20€ ist“…
  • Umgang mit Absagen
    • Leute, die nicht kommen, bieten nicht mit, Kosten für diese sind aber da (wenn Platz nicht nachbesetzt)
    • Kurzfristige Abmeldung mit validen Gründen von Leuten die sagen, sie haben kein Geld -> wie damit umgehen?